Foto | Photo: Heiner Schultz
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Foto | Photo: Frank Sygusch
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Katharina Sieverding

19.04.–05.07.2015

Im Jahr 2015, das aufgrund des Ereignisses einer totalen Sonnenfinsternis von den Vereinten Nationen als „Internationales Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ deklariert wurde, zeigt die Kunsthalle Gießen eine Ausstellung mit der international renommierten Künstlerin Katharina Sieverding.
 
In dem großzügigen Raum der Kunsthalle Gießen wird Katharina Sieverding zwei herausragende Schlüsselwerke ihres bisherigen Oeuvres zum ersten Mal in einem installativen optisch-physischen Dialog zu einer künstlerischen Aussage verdichten und zugleich den sich durch den Raum bewegenden Betrachter ins Zentrum dieser Arbeit stellen.
 
Die eindrucksvolle mehr als einstündige HD-Filmprojektion „Die Sonne um Mitternacht schauen“ aus dem Jahre 2013, die im gleichen Jahr ihre Premiere im Museum Schloss Moyland als Teil einer großen Werkschau der Künstlerin hatte, und in der Katharina Sieverding Open Source Daten des NASA-Unternehmens SDO als Grundlage nutzt, wurde für die Gießener Ausstellung um den Zeitraum von Juli 2013 bis April 2015 fortgeführt und aktualisiert. Diese faszinierende großformatige Raum-Projektion einer blauen Sonne überstrahlt drei 3 x 5 m große metallische Pigment-Transfer Wandarbeiten „Ohne Titel I-III/1996“, Montagen der Kristallisationsbilder I, III, XI 1992 und der Goldporträts aus dem umfangreichen Porträtzyklus von 1973, Die Sonne um Mitternacht schauen I-VII/196, 1973, erst- und einmalig gezeigt 1996 im Gasometer Oberhausen in der Ausstellung „Ich-Phoenix“. Der abgedunkelte Ausstellungsraum erzeugt mit diesen aufeinandertreffenden künstlerischen Setzungen ein Kraftfeld überwältigender Bilder und Reflexionen zu Kunst, Wissenschaft, Kosmos und den Dispositiven biopolitischer Macht. „Die bildgebenden Verfahren der innerorganischen Porträts durch die Kristallisationsprozesse und die oxydierenden Goldporträts im Widerschein der permanent rotierenden blauen Sonne ergründen die Frage des eigenen Selbst.“ (Katharina Sieverding, 2015)
 
Oder wie Oscar Wilde es formulierte: Wer kann die Kreisbahn seiner eigenen Seele berechnen? 1
Im Schaufenster der Kunsthalle Gießen wird zudem nach Einbruch der Dunkelheit und nachts auf einem Monitor die Filmprojektion der blauen Sonne zu verfolgen sein.
 
Zu dieser Ausstellung erscheint eine Publikation der Kunsthalle Gießen mit einem Text von Prof. Robert Fleck und einem Vorwort von Ute Riese.
 
(1) Brian O`Doherty, “FACEtime: Katharina Sieverding and (Maybe) Oscar Wilde”, in: ”Close UP”, (Kat.) MoMA PS1 NY 2004
Mit freundlicher Unterstützung: